Happy Birthday, Daniel!

Wo?
Daniels Haus in Hogsmeade, nicht zu verfehlen durch die rote Tür.

Wann?
Am 12. Dezember um 20.00 Uhr.
(Um 0.00 Uhr darf man dem Geburtstagkind offiziell gratulieren.)

Wetter?
Leichter Schneefall und Temperaturen um die -7°C.

Wer?
Eingeladen sind Daniel Washington (haha), Chloé Lión, Nora Pavington und eine Handvoll nicht erwähnenswerter, namenloser Gäste.


Unschlüssig blieb Nora vor der rot gestrichenen Tür stehen und blickte sich auf der verlassenen Straße, die allmählich von einer dünnen Schneeschicht zugedeckt wurde, um. Sie hatte zwar die Einladung zu seiner Geburtstagsfeier erhalten, Daniel hatte sie sogar noch persönlich darum gebeten, darauf zu erscheinen und doch fühlte es sich falsch an. Es fühlte sich falsch an, als Außenstehende einfach reinzuplatzen. Denn dass Nora eine Außenstehende war, stand für sie außer Frage. Sie war keine Familienangehörige, niemand aus seinem engen Freundeskreis, sondern lediglich eine gute Bekannte. Nichts weiter.
Außer Daniel und Chloé würde sie von den Gästen wahrscheinlich sowieso niemanden kennen und bei den paar Gelegenheiten, bei denen sie mit Chloé zu tun gehabt hatte, hatte sich relativ schnell herausgestellt, dass sie beide wohl nicht auf Anhieb beste Freundinnen werden würden.
Die junge Frau seufzte leise. Und doch. Sie war hier. Vor Daniels Tür. Zum einen war es die Bekanntschaft zu diesem unglaublich netten Mann und zum anderen ihr schlechtes Gewissen gewesen, die sie hierher geführt hatten. Immerhin hatte er sie extra darum gebeten, zu erscheinen. Da konnte sie doch nicht einfach so tun, als hätte sie es vergessen.

Schließlich fasste die junge Frau einen Entschluss und stieg die wenigen Stufen zu der Tür hinauf, das Geschenk unter den Arm geklemmt. Nach kurzem Zögern betätigte Nora die Klingel und hoffte, die Feier, die bereits im vollen Gang war und deren Musik gedämpft nach außen drang, nicht zu stören.

Chloé war seit zwei Stunden schon hier und half ihrem Freund beim dekorieren der Wohnung. Bald würden die ersten Gäste schon da sein. Als sie endlich die letzten Schälchen mit Knabberzeug auf den Tisch gestellt hatten, setzte sie sich erstmal auf das bequeme Sofa. Ja, sie hatten nicht wirklich gezaubert sondern eher gearbeitet. Wieso? Das wusste sie selbst auch nicht wirklich, aber dies war auch egal, denn es war schon lustig gewesen. Nun musste sie sich noch umziehen. "Ich bin eben im Bad mich umziehen", sagte sie kurz, damit Daniel sie nicht suchen musste. Schnell zog sie ihre weiße Jeans an, einen schönen blauen Pulli und machte ihre Haare auf. So nun war sie fertig. Sie ging wieder aus dem Bad und sah nach Daniel, der immer noch irgendwas am machen war. Sie lächelte und sah ihm einfach dabei zu.
Heute würden Familienangehörige da sein, seine besten Freunde und noch weitere Gäste unter anderem Nora. Das mit ihr und Nora war so eine Sache, denn für sie war es klar das sie nicht Freundinnen werden würden. Gut, vielleicht war sie auch nur ein bisschen eifersüchtig, aber sie wurde das Gefühl nicht los, dass Nora auf ihren Daniel stand. Aber das war nur das kleinste Problem, denn heute Abend wurde sie zum ersten Mal dem Freundeskreis und seiner Familie vorgestellt und davor hatte sie wirklich ein bisschen Panik. Was war wenn sie sie nicht mögen würden? Würde es dann wohl der letzte Abend mit Daniel sein? Gut, so schlimm schätzte sie das jetzt nicht ein, aber sie hatte wirklich Angst, dass sie einen schlechten Eindruck hinterlassen würde. Da war ihr sogar Nora egal, was schon ziemlich verwunderlich war, aber gut.
Als dann endlich die ersten Gäste da waren, fing die Vorstellung an und Chloé war froh das Daniel den Arm um sie gelegt hatte und ihr so ein bisschen Mut gab, denn ehrlich gesagt, war Chloé heute ziemlich schüchtern und ein bisschen zurückhaltend. Doch im laufe des Abends wurde sie doch ein bisschen lockerer. Als es nun wieder klingelte, löste sie sich von Daniel und meinte zu ihm, dass sie eben die Tür öffnen würde. Vor der Tür stand Nora Pavington. Da Chloé schon etwas gut gelaunter war als bei der ersten Begegnung mit ihr brachte sie sogar ein freundliches Lächeln zum Vorschein und meinte: "Guten Abend Nora, Komm doch rein." Kurz hinter ihr tauchte auch schon Daniel auf.

Daniel lächelte. Morgen würde er 29 werden, es ging mit sicheren Schritten auf die 30 zu, doch es machte ihm nichts aus. Nun hatte er Chloé und das war ein großer Schritt in Richtung Erfüllung seiner Wünsche. Ja, er wünschte sich eine Familie, vielleicht etwas klischeehaft, aber dennoch war es wahr. Der junge Mann küsste seine Freundin kurz auf die Wange und legte den Arm um sie. Sie hatten alles perfekt arrangiert und er war froh, dass sie ihm dabei geholfen hatte. Die meisten seiner Freunde waren schon gekommen und hier und da hatte er ein paar Worte gesprochen, so wie immer war der Gastgeber zu beschäftigt, um sich um jeden Gast zu kümmern. Seine Eltern, seine Schwester und sein Bruder waren bereits da und hatten ihn kurz begrüßt, doch lange Konversationen waren auch dort nicht drin.
Da klingelte es auch schon wieder an der Tür, doch da Chloé gehen würde, konnte er sich noch kurz mit Thomas unterhalten, doch ging dann schließlich seiner Freundin hinterher und sah, dass Nora nun endlich gekommen war. "Hey Nora, schön, dass du gekommen bist", begrüßte Daniel die dunkelhaarige Frau während er einen Arm um die Blonde der beiden legte. Nora kam herein und er grinste sie freundlich an. "Dachte schon, du kommst nicht mehr!", sagte Dan: "Das Geschenk, ähm Chloé bringst du das eben zum Geschenktisch? Die werden ja jetzt noch nicht ausgepackt!" Dann sah er zu wie seine hübsche Freundin in der Menge mit dem Geschenk nahm. Zusammen mit Nora ging er wieder zurück in die Menge. "Hübsches Kleid", machte er dieser ein Kompliment und lächelte sanft. Dann sah er sich suchend nach Chloé um.

Als sich die Tür kurz darauf öffnete, erblickte Nora Chloé im Türrahmen. Zu ihrer Verwunderung schien diese ihre ablehnende Haltung ein wenig abgelegt zu haben, denn auf ihrem Gesicht zeigte sich ein freundliches Lächeln. Vermutlich war es die ausgelassene Feierstimmung, die sie in gute Laune versetzt hatte, doch letztlich spielte dies keine Rolle.
Denn die Hauptsache war, dass sie heute Abend gut miteinander auskommen würden und dafür, dass die Ältere durch die freundliche Begrüßung den ersten Schritt machte, war die junge Frau auch mehr als nur dankbar.
„Guten Abend. Danke“, erwiderte Nora mit einem schüchternen Lächeln auf den Lippen und trat, wie ihr geheißen, ein.
Kaum war die Tür hinter der jungen Frau verschlossen worden, gesellte sich auch schon Daniel zu ihnen.
„Ich habe dir ja versprochen, dass ich komme“, meinte Nora lächelnd, als dieser äußerte, er habe schon gedacht, sie würde nicht mehr zu seiner Feier kommen. Dass es dazu wirklich nicht mehr viel gefehlt hatte, verschwieg sie ihm aber wissentlich. Sie wollte ihn nicht verletzen.
Als Daniel auf ihr Kleid zu sprechen kam, spürte die junge Frau, wie sie leicht errötete. Es war eine Eigenschaft von ihr, der sie noch nie etwas hatte abgewinnen können. In den unpassendsten Augenblicken wurde sie rot, woraus andere nicht selten falsche Schlüsse zogen und die Situation dadurch meist noch unangenehmer wurde. Auch bei Lügen verriet diese Eigenschaft sie in den meisten Fällen.
„Oh Dankeschön“, erwiderte Nora schließlich, ehe sie hinzufügte: „Der Anzug steht dir aber auch wirklich gut.“

Während sie daraufhin auf die Rückkehr von Chloé warteten, ergriff Nora die Gelegenheit und ließ einen Blick über die Anwesenden schweifen. Wie erwartet kannte sie niemanden davon.